Von Wegen Lisbeth
Support: Steiner & Madlaina
Alle Tage Alltag. Nicht erst seit Corona ereilt viele das Gefühl, dass auch sie tagtäglich höchstpersönlich vom Murmeltier gegrüßt werden – zwischen Aufstehen und Zubettgehen, Supermarkterlebnissen, misslungenem Milchschaum, dem Selbstdarstellungszwang sozialer Netzwerke und Optimierungswahn.
Kein Wunder also, dass die meisten Stars und Sternchen eher das Große im Leben besingen: die große Liebe, den großen Krach, die große Trennung, die große Versöhnung … Eben das ganz große Besteck. Die fünf Jungs der Indie-Pop Band Von Wegen Lisbeth sind da anders. Sie fangen ihre Texte genau dort ein, wo andere gar nicht erst suchen. Da ist nix mit Pop-Einheitsbrei und „Gute Zeiten Schlechte Zeiten“-Gedudel. So betiteln sie ihr Album-Zweitwerk „sweetlilly93@hotmail.com“ mal eben nach einer E-Mail-Adresse, benennen ihre Songs nach Bahnhöfen oder Lieferdiensten und erzählen von so profanen Dingen wie Kneipen, WLAN oder dem Döner an der Ecke. Und auch die neuesten Coronababys der Jungs, „L.OST“, „Podcast“ und „Opti“, machen da keine Ausnahme – schließlich war der Alltag zwischen Lock- und Flockdown für die Meisten einfach noch ein bisschen alltäglicher. Typisch Von wegen Lisbeth: Sie besingen ein Leben auf „Slo-Mo“, dem Gefühl von Einsamkeit und Isolation und allerorten aus dem Boden schießenden Podcastformaten. Mit scheinbar oberflächlicher Leichtigkeit gelingt es Sänger/Gitarrist Matze, Gitarrist Doz, Bassist Julian, Synthiemann Robert und Schlagzeuger Julian auf diese Weise in tiefste Tiefen vorzudringen und hier ordentlich an der Substanz zu rühren. Und das kommt an …
Bereits ihr letzter Auftritt bei uns – vor vier Jahren – lief schon kaum mehr unter dem Status „Geheimtipp“. Als Ex-Vorband von AnnenMayKantereit hatten die Fünf längst ihr „Seepferdchen“ mitgebracht. Nun schwamm man sich hier – im ausverkauften Arenarund – mit dem ersten Album „Grande“ frei. Als 2020 ihr grandioses Konzert-Album „Live in der Columbiahalle“ folgte, trieb dies der Fangemeinschaft wahrhaft Glückstränchen in die Augen. Und eben jene werden nun wohl wieder rollen, wenn wir ihm endlich frönen können: dem ganz normalen Sommer-Festival-Alltag.
Besetzung und Land
Matthias Rohde: Gesang, Gitarre
Julian Hölting: E-Bass
Robert Tischer: Synthesizer, Percussion
Dominik „Doz“ Zschäbitz: Gitarre
Julian Zschäbitz: Schlagzeug
Deutschland
Schweiz
Links
Zeit und Ort
Samstag, 16. Juli 2022
Theatervorplatz Jena
Beginn: 19:00 Uhr
Einlass ab: 18:00 Uhr
Tickets
Preis | ||
Vorverkauf: | 31,50 € | |
Abendkasse: | 36,50 € |
Kinderkartenpflichtig