Alli Neumann
Support: Sofia Portanet
Wer kennt ihn nicht? Sigmund Freud – Psychoanalytiker, Traumdeuter, Sexualforscher. So manche, heute bisweilen bizarr erscheinende, Theorie fußt auf seinen Analysen. Der „Madonna-Hure-Komplex“ beispielsweise, welcher die männliche Einteilung von Frauen in die Kategorien „Heilige Madonna“ und „frivole Hure“ beschreibt. Warum dieses Intro? Weil im September vorigen Jahres die Sängerin und Schauspielerin Alli Neumann ihr Debütalbum „Madonna Whore Komplex“ eben unter jenem Titel veröffentlichte. Und weil sie darin den patriarchalen Rollenzuschreibungen der Frau abschwört. Es ist ihre ganz persönliche Kampfansage an veraltete Ansichten, Klischees und toxisches Verhalten. Ihre Vision: „Musik sollte der Gesellschaft einen Schritt voraus sein. Immer ein bisschen freier, ein bisschen toleranter, ein bisschen visionärer.“ Mehr Zuhören und mehr Solidarität unter den Menschen – darauf kommt es Alli Neumann an.
Geboren als Tochter eines Deutschen und einer Polin in Solingen verbringt die einstige Alina-Bianca ihre ersten sechs Lebensjahre in Polen. Die weitere Kindheit verlebt sie mit ihren drei Schwestern in einem Dorf in Schleswig-Holstein. Irgendwann entdeckt sie dann auf einem Flohmarktbesuch eine Platte von Connie Francies mit dem Song „Schöner fremder Mann“. Es ist ihr persönlicher musikalischer Erweckungsmoment. Fortan gibt sie in Altersheimen ihr Können kund. Mit zarten 14 Jahren bekommt Alina ihren ersten Plattenvertrag, bricht die Schule ab und zieht nach Hamburg. Doch kommerziell erfolgreich ist diese frühe Karriere nicht. So holt sie ihren Abschluss nach, startet einen zweiten Anlauf im Musikgeschäft, wird zu „Alli“. Und aus englischen Texten mit Akustikgitarren-Untermalung wird verspielter, deutscher Alternative-Pop, den sie selbst weder als Glam noch prätentiös tituliert. Ihre Bekanntheit steigt, als Regisseur und Echt-Sänger Kim Frank sie 2018 bittet, eine Hauptrolle in seinem Film „Wach“ zu übernehmen. Noch im selben Jahr veröffentlicht sie ihre Debüt-EP „Hohes Fieber“, kurz darauf erscheint „Monster“. Im Sommer 2020 dann steht Neumann wieder vor der Kamera, diesmal für den TV-Film „3 1/2 Stunden“. Erneut ein Rollenwechsel, der eines zeigt: Alli Neumann ist „Frei“.
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Zeit und Ort
Mittwoch, 17. August 2022
Theatervorplatz Jena
Beginn: 19:30 Uhr
Einlass ab: 18:00 Uhr
Tickets
Preis | ||
Vorverkauf: | 12,00 € | |
Abendkasse: | 17,00 € |
Kinderkartenpflichtig
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Pressestimmen
Doppelkonzert in der Jenaer Kulturarena
„Zum Auftakt der letzten Konzertwoche der diesjährigen Kulturarena stand am Mittwochabend ein Doppelkonzert auf dem Programm. Den Auftakt machte Sängerin Sofia Portanet aus Berlin, die mit ihrer Band auf der Bühne des Theaterhauses stand. Den zweiten Teil gestaltete Alli Neumann (Foto), die schon in jungen Jahren einen Plattenvertrag unterschrieb, dann ihren Schulabschluss nachholte und sich nun auf verspielten, deutschen Alternative-Pop spezialisiert hat. Inzwischen wirkte sie als Schauspielerin in verschiedenen Filmen mit.“ Ostthüringer Zeitung, 18.08.2022